Lange habe ich mir nicht zugetraut, Sushi selbst zu machen. Ich wollte es schon gerne versuchen, doch alle Zutaten und Hilfsmittel zu kaufen, um danach festzustellen, dass ich die Hälfte davon wegkippen muss, hat mich warten lassen. Einige Kochshows und mehrere Experimente (aus aller Herren Ländern und nicht zwingend zu Sushi) später, war ich dann so weit. Ich habe ein günstiges Starterset im Angebot bestellt und mein erstes Sushi ausprobiert. Und siehe da: Das Ganze ist sehr viel leichter als es wirkt. Natürlich gleicht mein Sushi nicht der Restaurant-Qualität, aber diesen Anspruch habe ich gar nicht. Sie halten zusammen, sehen gut aus und sie schmecken, wie sie schmecken sollen. Das ist die Vorgeschichte.
Nun durften wir im Zuge eines Werbetests (ja, dieser Beitrag enthält Werbung) die neuen Frischkäse-Sorten von Kerrygold testen. Diesen Test könnt Ihr hier nachlesen. Eine der Challenges ist, mit dem Frischkäse etwas zu zaubern, das mehr ist als ein beschmiertes Brot. Also backte ich Flammkuchen mit dem Natur-Frischkäse zum einen. Zum anderen nutzte ich meine neu gewonnene Fähigkeit des Sushi-Rollens und produzierte mit den Sorten Kräuter und Rote Bete mit Meerrettich leckere California Rolls. Ihr lernt hier also, wie Ihr Inside-Out-Rolls (California-Rolls) und Maki zuhause selbst herstellt (letztere sind ohne Frischkäse).
Rezept für California Rolls & Maki
- ein paar Nori-Blätter, werden gehälftet
(Nori sind Meeresalgen, die getrocknet und zu quadratischen, papierdünnen Blättern gefertigt wurden) - 250 g Sushi-Reis
(rundkörniger Klebereis; etwa von der Sorte Japonica, der sowohl körnig als auch klebrig funktioniert, kann aber auch ein anderer Rundkornreis mit Klebeeigenschaften sein) - 350 ml Wasser
- 3 EL Sushi-Su(ung)*
*Habt Ihr keinen fertig gemischten Sushi-Su (Sushi-Essig), könnt Ihr diesen mit 3 EL Reis-Essig (Komesu), 2 EL Zucker und 1 TL Salz selbst herstellen, einfach mischen, kurz erwärmen, bis Zucker und Salz gelöst sind, und abkühlen lassen.
Zutaten als Füllung für vegetarisches Sushi
Da ich keine Krabben eingekauft habe und frischen Fisch nicht zwingend immer gut vertrage, verwendete ich folgende Zutaten. Ihr könnt diese natürlich nach Eurem eigenen Gusto variieren (ich nehme gerne auch Avocado, aber die hatte ich beim Einkauf vergessen):
- Kräuter-Frischkäse (z. B. von Kerrygold)
- Frischkäse mit Roter Bete & Meerrettich (Kerrygold)
- Mango
- Salatgurke
- roter Rettich
- Paprika
- Für California Rolls: Sesam (Rogen geht auch)
Sushi-Set
- Sushi-Rollmatte (bestenfalls mit Klarsichtfolie ummanteln, sonst ist das Reinigen danach etwas nervig und zeitraubend)
- Holzlöffel (kein Metall, damit der Reis nicht beschädigt wird)
- Hangiri-Holzschüssel (bislang habe ich noch keine, es geht also auch mit einer anderen Schüssel)
- Zum Servieren: eingelegter Ingwer, Sojasauce
Zubereitung Sushi
- Sushi-Reis muss, wie die meisten Reissorten, ordentlich gewaschen werden. Bei Sushi-Reis spricht der Experte von dreimal. Da ich meinen Reis nicht in einer Schüssel, sondern direkt im Sieb wasche, warte ich einfach, bis das Wasser klar ist.
- Sushi-Reis mit Wasser köcheln. Achtet bitte auf die Anleitung. In der Regel braucht Sushi-Reis 15 bis 20 Minuten. Da er das komplette Wasser in sich aufnehmen wird, solltet Ihr gegen Ende der Köchelzeit dabei sein und gelegentlich umrühren, damit er nicht anbrennt. (Habt Ihr einen Reiskocher, verwendet Ihr diesen nach Anleitung).
- Reis in Hangiri-Holzschüssel geben und Sushi-Su vorsichtig mit dem Holzlöffel unter den Reis heben. Danach mit einem Geschirrtuch abgedeckt abkühlen lassen (Sushi bei Zimmer-/Hauttemperatur herstellen).
- Währenddessen schneidet Ihr Eure Zutaten in Längsstreifen (Gurken z. B. so lang wie ein Noriblatt breit ist, aber Ihr könnt nachher beim Füllen auch kürzere Stücke hintereinanderlegen).
- Noriblätter sind in der Regel so groß, dass sie mit einem Messer oder einer Schere halbiert werden.
- Legt ein Noriblatt mit der glänzenden Seite nach unten (!) auf Eure Rollmatte. Das Noriblatt liegt längs und schließt mit der Rollmatte am unteren Rand ab.
- Stellt Euch eine Schüssel mit kaltem Wasser bereit, falls Eure Hände am Reis kleben (es gibt kein „falls“, nur ein „sie werden kleben“). Achtet aber darauf, dass das Noriblatt nicht durchnässt wird und tropft Eure Hände vor dem Weitermachen ab.
- Nun wird für ein Maki mit der Hand Reis auf das Noriblatt verteilt (sehr gleichmäßig und in einer dünnen, dichten Schicht, außer auf zwei bis drei Zentimeter am oberen Rand).
- Eure Füllung wird in einem Streifen in die Mitte des unteren Drittels des Reises auf dem Noriblatt gelegt.
- Ist die Linie voll, rollt Ihr mithilfe der Roll-Matte das Noriblatt mit Reisfüllung über die Füllung, drückt es kurz fest und rollt dann weiter, bis einen Maki-Rolle entstanden ist, aus der später einzelne Sushi-Maki geschnitten werden. Legt die fertige Rolle erst einmal beiseite auf ein Brett oder einen Teller.
- Für eine California Roll, bei der der Reis außen und nicht innen ist (Inside-Out-Roll) legt Ihr wieder das Noriblatt mit der glatten/glänzenden Seite nach unten auf die Roll-Matte.
- Belegt das Noriblatt mit Reis, aber diesmal das gesamte Blatt plus etwa zwei Zentimeter über den oberen Rand hinaus auf die Roll-Matte.
- Ist alles festgedrückt, dreht Ihr das Noriblatt vorsichtig auf der Roll-Matte um. Möglicherweise bleibt der obere Rand Reis liegen, aber das macht nichts, weil Ihr das Blatt nur wendet und an die gleiche Stelle mit dem Reis nach unten hinlegt.
- Nun streicht Ihr den Frischkäse dünn und vorsichtig mit einem Messer auf das Noriblatt.
- In die Mitte legt Ihr Eure Füllung wieder in einem dünnen Streifen. Hier dürfen es auch zwei oder drei Streifen nebeneinander sein, weil California Rolls etwas mehr Platz für Füllung bieten als ein Maki.
- Jetzt nutzt Ihr abermals die Hilfe der Roll-Matte, um die California Roll zu rollen. Drückt immer wieder zwischendrin fest. California Rolls sind etwas eckig, weil Ihr vorne, oben und unten mit den Fingern gleichzeitig festdrückt und drüber streicht.
- Ist die Rolle fertig, wird sie auf allen Seiten in Sesam gerollt und beiseite gelegt. Macht erst einmal weitere Rollen, bevor Ihr die Sushis schneidet. Für die oben angeführte Menge Reis erhaltet Ihr etwa zwei Maki-Rollen und zwei California-Roll-Rollen (je nach Hunger reicht die Menge für zwei bis drei Personen).
- Am Ende nehmt Ihr ein scharfes Messer und schneidet die Rollen in einzelne Sushis. Bitte das Messer nicht drücken, sondern ein scharfes nutzen, das Ihr mit Schneidebewegungen verwendet, um die Sushis zu schneiden (andernfalls drückt Ihr sie platt).
Jetzt könnt Ihr Eure Makis und Inside-Out-Rolls auf schönen Tellern mit eingelegtem Ingwer und Sojasauce in Schälchen servieren. Stilecht, mit schönen Stäbchen natürlich. Itadakimasu**!
**Das heißt nicht „Guten Appetit“, denn in Japan wird stattdessen für das Essen gedankt.