Es ist schon einige Jahre her, dass mich meine Freundin Antje direkt in der Bachelor-Arbeitsphase für eine Woche in einen Urlaub in die Türkei einlud. Es war eine wunderschöne Zeit und interessente Erfahrung, denn in der Türkei war ich zuvor noch niemals gewesen. Das Hotel Doris Aytur liegt fußläufig zum Strand in Mahmutlar in der Region Alanya, keine 12 km von der Stadt Alanya entfernt und direkt am Mittelmeer entlang der türkischen Riviera. Die kleine Stadt mit 22.000 Einwohnern wird von Touristen vornehmlich zwischen Mai und September besucht. Dann steigt die Einwohnerzahl auf bis zu 80.000 an, denn Mahmutlar ist ein klassisches Touristenzentrum in der Türkei.
Kategorie | Besonderheiten | Kosten |
---|---|---|
Reisezeit | 30. Juni 2013 – 07. Juli 2013 | |
Wetter | heiß, aber nur sehr selten schwül, meist ca. +40 °C; aufgrund der fehlenden Schwüle und aufgrund der Meeresbrise angenehm im Schatten | |
Flug | AirBerlin Basel – Antalya/Antalya – Basel | siehe Unterkunft |
Flugzeit | Hinflug: 4 h 15 min, nonstop Rückflug: 3 h 45 min, nonstop | |
Unterkunft | Doris Aytur Halbpension, 7 Nächte | 700 € inkl. Flügen für 2 Personen |
Shuttle | Deutschland: privat Türkei: Bus zum Hotel | |
Stopps | Mahmutlar Alanya Stadt | |
Budget | ohne Souvenirs | ca. 400 Euro/2 Personen |
Sprachen | Türkisch, teils Englisch, oft Deutsch | |
Währung | Türkische Lira, aber auch gerne Euro in vielen Geschäften (man erhält beim Bezahlen mit Euro in der Regel türkische Lira als Rückgeld zurück) | |
Zusatzkosten im Hotel | (alle Preisangaben dienen nur der Orientierung, das kann sich im Laufe der Jahre selbstverständlich verändern) | Safe: 2 €/Tag Strandliege: 1 €/Tag Sonnenschirm: 1 €/Tag |
Anreise: Freiburg – Basel – Antalya

Da wir in Freiburg wohnen und dies in der Nähe zum französischen Teil des Basel Mulhouse EuroAirport liegt, wurden wir dankbarerweise von einem Freund hingefahren und beim Rückflug auch wieder abgeholt. So mussten wir uns nicht um ein Shuttle bemühen. Wichtig ist in Basel, dass Ihr auf der französischen Seite eincheckt und nicht versehentlich in die Schweiz fahrt, da es im Gebäude keine für Flugreisende passierbare Verbindung zwischen den beiden Bereichen gibt (jedenfalls zum Zeitpunkt unserer Reise). Der Flug war angenehm, auch wenn Antje und ich sowohl beim Hin- als auch beim Rückflug nicht zusammensaßen.
Hotel-Shuttle durch die Nacht
Als wir am Flughafen in Alanya landeten, war es schon kurz nach 20 Uhr (Ortszeit; eine Stunde vorstellen) und wir hatten noch gut drei Stunden Busfahrt vor uns. Der kleine Shuttle-Bus wartete schon auf uns. Die Fahrt verlief reibungslos, auch wenn sie lange dauerte.

Mir fiel schon jetzt die Schere zwischen Arm und Reich, aber auch zwischen Kultur und Globalisierung auf. Hotelrohbauten paarten sich mit Luxusressorts, Leuchtreklame auf Englisch und Türkisch mischten sich zwischen historische Bauten. Gleich vier Leute passten auf ein Motorrad und trugen keine Helme. Ein ungewohnter Anblick, wenn man aus dem regelkonformen Deutschland stammt. Auch die Spritpreise sind hier immens hoch, ebenso wie Taxifahrten, was wir im Laufe der Zeit durch Gespräche herausfanden.

Es gab einen Halt zwischendrin, um teures Wasser in Flaschen zu kaufen. Bei der Rückreise würde dieser Halt bei einem Textilbazar sein, der sieben Tage die Woche geöffnet hatte und die Rückfahrt zum Flughafen etwa eine Stunde verlängerte. Diese Verschnaufpause ist sicherlich einer Vereinbarung zwischen dem Shuttle-Unternehmen und dem Bazar geschuldet, damit die Touristen hier die letzten Scheinchen loswerden können.
Gegen 23 Uhr kamen wir im Hotel an und was mir sogleich auffiel, war, wie erfreut die Menschen sind, wenn man sich auf Türkisch bedankt. Das sollte mir in unserem Urlaub in der Türkei immer wieder auffallen.
Dankeschön auf Türkisch:
Hier für Euch: Teşekkür ederim (gesprochen: Teschekür ederim).
Erste Stunden in Mahmutlar

Nachdem wir provisorisch unser Zimmer bezogen hatten, mussten wir trotz der späten Uhrzeit endlich etwas essen. Vorher besorgten wir uns an der Rezeption unseren Hotelchip für die nächsten Tage, mit dem Getränke oder ähnliches im Hotel auf unsere Zimmerrechnung gebucht werden sollten, denn das wurde beim Einchecken vergessen.
Nun aber zu unserem Abendessen: Es ist nicht ganz so einfach, kurz nach Mitternacht noch offene Restaurants zu finden, denn im Hotel war die Küche zu dieser Uhrzeit natürlich geschlossen. Aber wir gingen mutig auf die Suche in der Umgebung des Hotels, denn wir brauchten auch Wasser.
Tipp für die Türkei & viele weitere Länder:
Es ist nicht ratsam, in der Türkei Wasser aus dem Wasserhahn zu trinken. Auch solltet Ihr deswegen auf Eiswürfel in Euren Getränken verzichten, die ja aus diesem hergestellt sind. Gleiches gilt für selbstgemachtes Wassereis (oder auch Milcheis aufgrund des Ei-Anteils).
Es war noch immer sehr schwül und wir waren dankbar für den Gedanken, dass es in unserem Hotel eine kostenfreie Klimaanlage gab. Dass sie kostenlos ist, ist nicht überall üblich. Tipp hierzu: Ihr müsst leider die Fenster und Balkontüren schließen, wenn Ihr den Effekt spüren möchtet.
Tatsächlich fanden wir für den Kauf unserer Wasserflaschen einen Mini-Supermarkt ganz in der Nähe des Hotels. Um aber einen offenen Imbiss oder ein kleines Restaurant für unseren Appetit zu finden, spazierten wir sicherlich noch zwei Kilometer. Allerdings fällt das kaum auf, denn viele Souvenirshops und Getränkekiosks hatten zu dieser späten Zeit noch geöffnet und wir hatten viel zu entdecken. Doch der Hunger trieb uns schneller voran. Tatsächlich hätten wir wohl eine halbe Stunde zuvor mehr Glück gehabt, denn die Restaurants, auf die wir trafen, waren noch nicht geschlossen, sondern schlossen eben in diesem Moment.
Unser erster türkischer Mitternachtssnack

Dann trafen wir auf einen sehr sympathischen Wirt mittleren Alters, der gebrochen Englisch sprach. Er wollte zwar ebenfalls gerade schließen, doch für uns hatte er noch einen schönen Platz und ein bisschen länger offen. Tatsächlich befanden sich in seinem Sitzgarten gemütliche Polstersofas unter freiem Himmel, von denen wir uns eins aussuchen sollten. Er wollte uns nach unsrer gemeinsam gebrochenen Kauderwelsch-Verständigung eine Mischplatte zusammenstellen und zwinkerte uns über seine Lesebrille hinweg zu, bevor er in die Küche verschwand.
Wir erhielten daraufhin ein wahres gastfreundliches Festmahl mit Lamm, Geflügel, irgendwas mit Hack (wahrscheinlich Köfte), dazu Pide mit Joghurtsauce, weichem Raspelkäse, eine göttliche Gemüsesauce, die alles toppte, und viele Tomaten, Paprika, Zwiebeln, dazu Knoblauch, Honig, Öl, Gewürze, Kräuterbutter auf Frischkäsegrundlage und was die türkische Küche sonst an Köstlichkeiten herzugeben vermochte. Wir fühlten uns königlich. Mal abgesehen davon, dass es nach dem Hauptgang mit Salaten weiterging und mit noch mehr Pide, Pommes … ja.
Tipp zu Hackfleisch in der Türkei
Es war unglaublich lecker und obwohl meine Tante mich warnte, in der Türkei besser keine Hackgerichte zu bestellen, konnte ich mich nicht gegen diese Leckereien wehren. Es ist auch glücklicherweise nichts passiert. Aber grundsätzlich hat sie natürlich recht, dass im Süden bei Fleisch immer auf die Umgebung achtgegeben werden muss. Hackfleisch ist auch in Deutschland im Sommer sehr anfällig.
Die Quintessenz dieses mitternächtlichen „Snacks“ war, dass wir nur 24 Euro (ca. 56 türkische Lira) inklusive Getränken für dieses Festmahl zahlen mussten.
Tipp zum Wechselkurs in der Türkei
Natürlich kann ich nur für unser Reisezeit sprechen, orientiert Euch bitte an Eurem aktuellen Wechselkurs (nach aktuellem Stand ist er schon gar nicht mehr mit unserem vergleichbar). Wichtig zu wissen ist aber, dass das in der Türkei sehr flexibel gehandhabt wird. Wir hatten im Hotel selbst einen Kurs von 2,30 TL für einen Euro. Außerhalb des Hotels konnte dieser zwischen 2,20 TL und 2,50 TL schwanken.
Zu unserem Festmahl gab es übrigens auch eine nette Unterhaltung mit dem Wirt beim Türkischem Chai und wir erhielten den Titel „Spice Girls“. Ich bin sicher, das lag an Antje, die einfach genießerisch wird, wenn sie gut gewürzte Gerichte vorgesetzt bekommt. Es ist immer herrlich mit Antje gut zu speisen. Ein unsägliches Schauspiel, das mir immer wieder aufs Neue sehr viel Freude bereitet. Und dem Wirt offensichtlich auch.
Auf dem Rückweg waren wir zufrieden satt und winkten freundlich ab, weil die Souvenirladenbesitzer uns weiter in ihre Läden locken wollten. Das sollte man bei vollgefutterten Mädels wie uns nicht versuchen, denn das Bedürfnis, Bedürfnisse zu stillen, ist in diesem Zustand befriedigt.
Unser Zimmer im Hotel Doris Aytur in Mahmutlar, Alanya, Türkei

Nachdem wir von der Reise erschöpft ausgeschlafen hatten, konnten wir am nächsten Morgen auch im Detail unser Zimmer inspizieren. Ausschlafen ist allerdings das falsche Wort, da ich um drei Uhr einschlief und um acht Uhr wieder wach war, denn die Klimaanlage stoppte zwischenzeitlich aufgrund ihrer Zeitschaltuhr und das Zimmer heizte sich schon sehr bald wieder auf.
Im Hotelzimmer gab es sogar eine Schminkkommode, neben einem Schrank mit Safe und den Betten. Im Bad stand eine Wanne bereit und wir waren froh, dass die Toilettenspülung einwandfrei zu funktionieren schien.
Tipp: Toiletten in der Türkei
Es ist in der Türkei nicht überall üblich, Toilettenpapier mitspülen zu dürfen, weil dies schnell Verstopfungen auslösen kann. Aus diesem Grunde sollte man öffentliche Toiletten vermeiden, wenn man empfindlich ist. Ich werde hier nicht näher darauf eingehen.
Das Zimmer war in jedem Fall zwar klein, aber sauber und gemütlich. Es gab besagte Klimaanlage und einen Balkon mit Ausblick zum Meer. Wir haben ein Zimmer zu zweit genommen, in dem zwei einzelne Betten standen. Das war nicht ganz so angenehm für Antje, weil ich schnarche, aber ich hoffe, sie hat nicht nur Erinnerungen an einen schlechten Schlaf durch mich. Hitze und Surren der Klimaanlage könnten den Ärger vielleicht etwas von mir abgelenkt haben.
Während unseres Urlaubs gab es auch schon mal kurze Stromausfälle. Sie waren zwar auf wundersame Weise nach Minuten wieder behoben, aber wir beschlossen dennoch, vorsichtig mit dem Fahren des doch sehr klapprigen Hotellifts zu sein.
In jedem Fall wollte Antje den ersten Tag ausschlafen und später woanders frühstücken, weswegen ich sie schlafen ließ und allein das reichhaltige Frühstücksbuffet besuchte, um danach am Infogespräch irgendeines Reiseveranstalters in der Lobby teilzunehmen.
Tipp für Trinkgelder in der Türkei

In einem türkischen Hotel finden sich überall Tipp-Boxen, also Kästen für Trinkgelder. Sie gibt es an der Rezeption und an verschiedenen Stellen des Speiseraums: für die Küche, für den Service und extra für die Dessertbar. Es ist sehr wichtig, frühzeitig mit dem Trinkgeldgeben zu beginnen und am besten bei jeder Mahlzeit etwas einzuwerfen. Dann bedienen die Kellner doch auffällig zuvorkommender, da sehr genau beobachtet wird, wer wann wo Trinkgeld einwirft.
Trinkgelder sollten auch deswegen nicht vergessen werden, weil die Hotelangestellten von diesen leben. Sie erhalten keinen sehr hohen Grundlohn und sind auf die Trinkgelder angewiesen, ähnlich wie in Amerika. Im Übrigen solltet Ihr auch schon vorab ein bisschen Trinkgeld für das Servicepersonal der Zimmer auf dem Bett hinterlegen.
Reiseveranstalter in der Türkei
Nach dem Frühstück beim Lobby-Treffen (wie das klingt) wurde ich aufgeklärt über die örtlichen Möglichkeiten, wie beispielsweise die Busfahrt nach Alanya Stadt. Diese dauert etwa 30 Minuten mit dem Bus (dolmuş) und kostete entweder 2,50 Euro oder 1,50 TL. Die Endhaltestelle ist direkt an der City inmitten eines Omnibusbahnhofs (achtet bitte auf die Busnummer, wenn Ihr wieder sicher zum Hotel zurückwollt). Ebenfalls wichtig zu wissen, ist, dass Ihr nicht blind irgendwelche Touren und Ausflüge von Reiseveranstaltern bucht, die in der Regel zu Kaffeefahrten ausufern, auf denen Euch nur überteuerte Dinge verkauft werden sollen.
Kleine Anekdote zu Bussen in der Türkei

In Alanya wurde der Bus von allen dolmuş genannt (wörtliche Übersetzung: „voll besetzt“, „Sammeltaxi“), auch wenn im Übersetzer otobüs steht. Man sollte sehr auf die Aussprache achten, denn wenn Ihr „domusch“ (geschrieben: domuz) anstelle von „dolmus“ (geschrieben: dolmuş) sagt, dann meint ihr nicht den Bus (oder ein Sammeltaxi), sondern ein Schwein. Das kann zu herzlichen Lachern führen, wie ich am eigenen Leib erfuhr.
Tipps zu Busfahrten in der Türkei
Der Fahrpreis für die Busfahrt solltet Ihr passend in Münzen parat haben und Ihr selbst sichtbar (ggf. mit Handzeichen) an der Bushaltestelle stehen. Ihr zeigt das Geld, werft es in ein Körbchen beim Fahrer und setzt Euch auf einen möglicherweise freien Sitzplatz. Es gibt zwei Möglichkeiten, aus dem Bus auszusteigen. Entweder fährt man bis zur Endhaltestelle und steigt aus. Oder Ihr gebt dem Fahrer auf der Strecke an der passenden Stelle ein Zeichen (es ist nicht in jedem Bus eine Klingel vorhanden), damit er Euch rauslässt. Verlasst Euch bitte nicht darauf, dass er an jeder Haltestelle auf der Strecke hält, nur weil er daran vorbeifährt. Entsprechend gilt dieses Zeichen nicht nur für irgendwelche Positionen auf der Strecke, sondern auch bei den Stationen. In unserem Bus nach Alanya blieb die Türe während der Fahrt offen, damit man schnell „rausspringen“ kann (dafür er hält auch an 😉 ).
Einkaufen in der Türkei

Unseren Urlaub in der Türkei verbrachten wir abwechselnd mit Sightseeing und Shopping oder am Hotelstrand. Wir begannen nach der Anreise mit einem Tag am Strand. Zuvor aber benötigte ich einen Fächer und Strandkleidung, weil ich mich in meinem Badeanzug nicht wohl fühlte (was an mir lag, nicht an der Umgebung). Antje wollte neben neuen Wasserflaschen auch Duschgel und Shampoo kaufen, was eines Ihrer Urlaubsrituale ist. Sie will Neues im Urlaub ausprobieren und verzichtet daher auf das zusätzliche Gewicht im Koffer. Also zogen wir los.
Meinen Fächer bekam ich recht schnell. Allerdings hatte ich die zwei Euro nicht passend und musste fünf Lira bezahlen. Wenn man nicht aufpasst, kann es also in der Summe teurer werden. Das war Lektion eins.
Lektion zwei für mich kam, als ich zwei Strandbekleidungen anprobierte und mich für die etwas teurere entschied. Kleidung ist in der Türkei generell recht günstig im Vergleich zu Deutschland. Ich achtete allerdings nicht darauf, welches Kleidungsstück in die Tüte gepackt wurde und musste nach Entdecken wieder zurück zum Laden. Er hatte mir das günstigere Produkt für den teureren Preis verkauft. Es war allerdings kein Problem, den Fehler richtigzustellen, daher bleibt bitte auch bei Reklamationen immer freundlich.
Dennoch als Tipp fürs Shoppen in der Türkei:
In der Türkei wird Diebstahl sehr hart bestraft, Betrug dafür weniger. Das liegt daran, dass die Türken es recht logisch finden, dass man selbst schuld ist, wenn man übers Ohr gehauen wird. Also achtet bitte darauf, was Euch in der richtigen Menge eingepackt wird. Und sollte Euch ein Fehler unterlaufen, dann verzichtet auf Anschuldigungen, denn es kann tatsächlich ein Versehen gewesen sein. Ihr wisst es nicht und es ist in der Regel kein Problem, danach das richtige Produkt oder die richtige Anzahl zu erhalten, wenn Ihr freundlich bleibt. Im besten Fall habt Ihr einfach was dazu gelernt.
Antje hatte mit ihrer ersten Shoppingtour leider kein Glück. Denn interessanterweise machte ihr das Sortiment des türkischen Supermarkts um die Ecke des Hotels einen Strich durch die Rechnung. Sie wollte neue Duschartikel ausprobieren, fand dort aber vor allem deutsche Produkte. Also würden wir dieses Vorhaben auf einen anderen Tag verschieben und machten uns auf zum Strand.
Strandtage an der türkischen Riviera

Der Hotelstrand vom Doris Aytur ist auf der gegenüberliegenden Straßenseite und durch eine Fußgängerunterführung zu erreichen. Der Strand ist feinkiesig, eine Mischung aus kleinen, vom Meer abgerundeten Steinchen und winzigen Muscheln. Andere Strandabschnitte bestehen aus Sand.
Tipps für den Strand
Es ist angenehm auf dem Kieselstrand zu gehen, aber Ihr solltet in jedem Fall Strandschuhe einpacken. Die Sonne heizt sowohl Sand- als auch Kieselstrand enorm auf, sodass Verbrennungen nicht selten sind.
Zweiter Tipp: Es ist abzuraten, größere Muscheln oder Steine in der Türkei zu sammeln und als Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Diese Dinge gehören der Türkei und die Behörden am Zoll sind not amused, wenn Sie von derartigen Exporten aus ihrem Land erfahren.

Wir hatten gegen eine winzige Gebühr von einem Euro pro Tag je eine Liege vorn an der Brandung gemietet und konnten im Schatten der hinzugemieteten Sonnenschirme der direkten Sonneneinstrahlung entgehen. Es ist wirklich ein Unterschied zu den schwülen deutschen Sommern. Denn auch wenn die Temperatur in der Türkei leicht die 40-Grad-Marke übersteigt, merkt man einen deutlichen Unterschied, sobald man sich in den Schatten begibt. Die Hitze wird im Schatten angenehm aushaltbar (außer im Hotelzimmer).

Für 40 Cent (oder 0,60 TL) gibt’s türkischen Tee oder Kaffee (Instant-Nespresso) für 1,60 Euro serviert und bezahlt wird mit dem Gummi-Armbandchip, der es ermöglicht, Bargeld im Zimmersafe zu lassen. Es ist auch bei der Hitze überaus wichtig, ständig etwas zu trinken. Und definitiv ist es besser, einen lauwarmen Tee zu trinken, wie die Einheimischen es tun. Denn kalte Getränke würden die Energie des Körpers wegen des Temperaturunterschieds zu sehr beanspruchen und sind deswegen nicht gut fürs Herz-Kreislaufsystem.
Tipps für Bewegung am Strand
Antje ist oft am Strand spazieren gegangen, weil sie ein Wanderer ist und gerne fit bleibt. Und das ist auch ein Tipp für alle, die Wert auf körperliche Betätigung legen. Denn an einem Sand- oder Kieselstrand entlangzugehen, ist gar nicht so unanstrengend.
Ins Wasser habe ich mich auch getraut, dabei leide ich doch mehr oder weniger unter Tiefenangst. Aber der Boden war klar sichtbar und der Wellengang an manchen Tagen seicht. Das Wasser ist außerdem angenehm warm. Es gibt weiterhin eine Abgrenzung, damit niemand ins offene Meer hinausgetrieben wird und welche größeren Fische verwehrt, zu nah an den Strand zu schwimmen. Das hat mich beruhigt und mutig gemacht. Es war ein unglaubliches Gefühl, mal wieder im Meer zu schwimmen. Nur aus der Brandung zu kommen, ohne alle Sandkrümel mitzunehmen, ist nicht ganz so einfach. Entsprechend sah abends unsere Badewanne nach dem Duschen aus.
Tipp für den Wellengang
Nicht an allen Tagen ist es möglich, im Meer zu schwimmen. Es kommt immer aufs Wetter und den Wellengang an, wie gefährlich oder ungefährlich die Strömungen eingestuft werden. Als Hinweis gibt’s am Strand eine Flagge, die darüber informiert, ob gebadet werden darf oder nicht. Man sollte sich zur eigenen Sicherheit daran halten, denn manche Wellengänge sind schon sehr imposant und respekteinflößend. Aber das ist nicht nur in der Türkei Thema.
Anekdoten vom Strandurlaub in der Türkei
Den Strandaufenthalt in der Türkei habe ich jedes Mal als erholsam empfunden, auch wenn ich nicht der Typ für reine Strandurlaube bin. Da wir jedoch im Tageswechsel Sightseeing mit Strand verbunden haben, konnte auch ich das genießen. Der leichte Meeresgeruch nach Algen hat das Urlaubsfeeling perfekt gemacht. Aber andere Anekdoten vom Strand in der Türkei sind erzählenswerter:
Der Hotel-Masseur
Schon im Internet haben wir in sehr vielen Rezensionen gelesen, dass der Masseur des Hotels seinen Service etwas aufdringlich an die Gäste bringen möchte. Und tatsächlich spürte er auch uns am Strand auf. Da sprudelte es gleich aus uns heraus, dass wir schon gelesen hätten, dass er hartnäckig sei, wir aber dennoch keine Anwendung buchen wollten. Er war etwas überrascht, dass so etwas über ihn im Internet zu finden sei, aber blieb sehr freundlich und hat unser Nein letztendlich akzeptiert.
Tiere nicht nur am Strand

Zu den Anekdoten passend sind auch die gesichteten Tiere, die aber nicht alle am Strand zu sehen waren. Am Strand war nur der kleine weiße Hund, der Antje in die Wade zwickte. Ansonsten sahen wir Kamele und Esel, die man zum Ausreiten buchen konnte (was wir nicht taten). Und wir wurden zweimal von einem Hund und einmal von einem Kalb verfolgt – warum auch immer. Eigentlich unvergessliche Erinnerungen, die mir aber erst jetzt wieder einfallen, da ich im Reisetagebuch nachlese. Ansonsten gab es drei Katzenkinder im Hotel, von denen eine aus dem Pool trank. Ich hoffe, es ist ihr bekommen.
Die Reise-Sonnenbrille
Antje erzählte schon an den ersten Tagen, wie wertvoll ihr ihre Sonnenbrille sei, denn sie habe schon etliche Urlaube durchstanden. Die Türkei sollte nun aber ihr letzter sein. Das hatte sie nicht erzählt, aber so kam es. Denn um sich vor der Sonne zu schützen, nahm Antje die Brille mit zum Schwimmen im Meer. Nun liegt sie dort auf dem Grund und wart nie mehr gesehen. Wir haben ihr die letzte Ehre erwiesen, damit der Abschied nicht zu sehr schmerzt.
Tipp fürs Sonnen

Grundsätzlich möchte ich hier zum Anlass nehmen, Euch zu raten, in jedem Fall eine gute Sonnenbrille und auch eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor mitzunehmen. Ich vertrage die Sonne leider nicht so gut, sodass ich abends nach Sonnenkontakt Pusteln und Juckanfälle bekomme. Das hat mich tatsächlich die ersten zwei Nächte so gut wie nicht schlafen lassen, weil der Sonnenbrand meine Beine überzog und somit der Juckreiz unerträglich wurde. Aber auch ohne Sonnen“allergie“ empfehle ich, Fenistil (oder Kühlgel) sowie Aprés-Milch einzupacken, denn die Sonneneinstrahlung in der Türkei ist wirklich stark.
Halbpension im Hotel Doris Aytur im Urlaub in der Türkei

Echt wahr: Jetzt schwärme ich überall vom herrlichen türkischen Essen, aber weder Antje noch ich haben Bilder von Buffets oder vollen Tellern gemacht. Ich fand nur Fotos mit Tee und eine ausgesoffene Moccatasse zum Kaffeesatz-Deuten … Das hier auf dem Bild ist „Plastikfraß“ (Schauteller aus Kunststoff) vor einem Restaurant. Wenigstens passt der Titel „Platzhalter“ zum Bild ^^
Natürlich konnten wir nicht ständig auswärts speisen, weswegen Antje die günstige Halbpension des Hotels buchte. Morgens gab es das besagte reichhaltige Frühstücksbuffet und abends ebenfalls ein Buffet mit einer unglaublichen Auswahl.
Ich rate wirklich jedem, in der Türkei Salat zu essen. Die Salatbar ist so vielfältig und so lecker, dass ich gar nicht wusste, von was ich zuerst auf den Teller schaufeln sollte. Gleiches gilt fürs Gemüse, für die Marinaden oder auch die Saucen fürs Rindfleisch und den Reis. Für Kinder gab’s auch Nudeln mit Tomatensauce, aber das kenne ich von daheim. Bekanntes brauche ich im Urlaub in der Türkei nicht.
Kleine Beschwerde an andere Touristen
Ich muss an dieser Stelle mal erwähnen, dass manche Rezensenten im Netz nicht alle Tassen im Schrank haben. Sie beschweren sich tatsächlich darüber, dass sie in der Türkei keine Schweineschnitzel bestellen können. Ich finde das anmaßend. Mal abgesehen davon, dass das überaus leckere Essensangebot in der Türkei einfach riesig, vielfältig und zum Großteil sehr viel gesünder ist als bei uns. Auch die Beschwerde, es gäbe nur drei deutsche Programme im Hotelfernsehen, ist einfach lächerlich. Bin ich im Urlaub oder daheim auf der Couch?
Jedenfalls ist auch das türkische Dessertbuffet beeindruckend. Es ist die ungesunde Seite der türkischen Speisekarte. Aber gute Süßspeisen habe ich bislang auch nicht wirklich gesund erlebt. Türkische Desserts bestehen zu 90 % aus Zucker in verschiedenen Farben. Hier sollte man sich ein bisschen zurückhalten, aber doch jeden Tag etwas Neues probieren. Nach dem gesunden Essen, das es davor gab, ist das dann auch kein Problem.
Die Poolbar & das Unterhaltungsangebot im Hotel

Es gibt einen hoteleigenen Pool, an dem schon morgens um acht deutsche Handtücher Liegen reservieren. Wir waren nie tagsüber am Pool. Warum auch, wenn das Meer keine zwei Minuten entfernt auf einen wartet? Abends jedoch ist dort nach dem Essen der zentrale Treffpunkt, während die Becken zum Planschen geschlossen sind. Es gibt eine Poolbar, an der nebst Cocktails natürlich auch türkischer Tee und Mocca serviert wird. Davon machte ich regen Gebrauch an meinem kleinen Tisch, denn ich musste ja trotz Urlaub in der Türkei auch ein bisschen für meine Bachelor-Arbeit arbeiten.
An drei Abenden der Woche wird eine Unterhaltungsshow geboten, die sich jeweils wöchentlich zu wiederholen scheint. Darunter auch eine Tanzaufführung mit Schlange. Interessant ist, dass überall, nicht nur in unserem Hotel, die Musikauswahl für Shows, Unterhaltung und Animation etwas veraltet ist. Und es wirkt nicht wie eine absichtliche 1990er-Party, sondern scheint, als wären das die aktuellen Charts im Bereich Partymusik oder die Lieblingsmusik aller Touristen der Welt. Wir haben nur einer dieser Shows beigewohnt, was nicht an der Musik lag, sondern dass wir eher keine Animation in unserem Urlaub brauchen. Aber vielleicht ist das für andere Reisende interessant. Ebenfalls nicht genutzt, aber vorhanden, sind der Masseur im Hotel und ein Friseursalon.
Dorade am Strand
Einmal wöchentlich bietet das Hotel einen Grilltag gegen geringen Aufpreis am hoteleigenen Strand an. Ich kann mich nicht erinnern, zuvor jemals einen so hervorragenden Fisch verspeist zu haben. Es gab frisch gegrillte Dorade mit Gemüse und die typisch herrlichen Salate der Türkei. Diesem Erlebnis hätten wir gerne mehr als einmal beigewohnt.
Längere Treffen & Gespräche mit Einheimischen
Es wäre an dieser Stelle viel zu umfangreich, zu berichten, wie ich auf die folgenden Tipps komme, die ich schon vorher kannte und zu berücksichtigen versuchte. Aber aufgrund unserer Erfahrungen im Urlaub in der Türkei, möchte ich sie gerne wiederholen, weil sich als hilfreich bestätigt haben.
Tipps für Gespräche mit Einheimischen
In jedem Fall: Sucht das Gespräch mit Einheimischen, denn Ihr werdet vieles über das Land erfahren, das Ihr nicht aus Reiseführern oder durch Beobachtungen lernt. Türken sind ein sehr herzliches, gastfreundliches Volk und es ist interessant, von ihren persönlichen Geschichten zu hören und dadurch ihre Kultur und Perspektiven näher kennenzulernen.
Vermeidet auch in Nebensätzen das Thema Politik
Wir haben versucht, überhaupt nicht in diese Richtung zu gehen, aber ausnahmslos alle Türken, mit denen wir uns länger unterhielten, kommen sehr schnell auf die deutsche Regierung zu sprechen. Ihr wird unterstellt, an vielen Missständen in der Türkei schuld zu sein. Die aktuelle Regierung unserer Reisezeit wurde auch mit Herrn H. aus WKII gleichgestellt. Aussagen über den Holocaust wurden getroffen, die erschreckend verharmlosend sind. Ihr kommt da nicht mehr raus, wenn Ihr Euch darauf einlasst. Deswegen bleibt bitte diplomatisch, auch wenn Ihr gänzlich anderer Meinung seid!
Vermeidet die Religionsthematik
Wie bei allen Tischgesprächen in den meisten Ländern ist auch die Religion ein Thema, über das Ihr lieber nicht diskutiert. Das gilt auch für den Urlaub in der Türkei, denn das Verständnis unterschiedlicher Sichtweisen ist nur selten beidseitig vorhanden.
Steigt nicht mit Fremden ins Auto
Auch wenn Ihr den Kellner vom Hotel jeden Tag getroffen habt und Ihr mit ihm ausgehen möchtet, macht dies zu Fuß. Obwohl er einen 15-Stunden-Arbeitstag, eine Sieben-Tage-Woche und Schmerzen in den Füßen hat, bleibt Ihr diesem Grundsatz bitte treu. Ich hatte diese Situation und auch wenn er mein Prinzip und meine Ablehnung etwas persönlich nahm, respektierte er meine Vorsicht letztendlich.
Körpernähe & Körperkontakt
Die Türken haben ein anderes Abstandsempfinden als es in Deutschland üblich ist. Mir persönlich war das nicht immer angenehm und ich möchte an dieser Stelle raten, Euch sehr diplomatisch auszudrücken, wenn Euch jemand zu nah kommt. Es wird schnell als Ablehnung der Person per se empfunden, auch wenn es von Euch nicht so gemeint ist. Wenn Ihr es freundlich erklärt, könnt Ihr auf Verständnis hoffen. Wichtig ist auch, dass Ihr alle Grenzen klar, bestimmt und dennoch freundlich zieht. Wenn das jemand nicht versteht, ist das nicht Euer Problem, solange Ihr freundlich geblieben seid.
City-Tour Alanya im Urlaub in der Türkei

Nicht nur einmal sind wir mit dem Bus nach Alanya gefahren. (Ehrlicherweise muss ich natürlich sagen, dass ich einmal mehr Bus gefahren bin als Antje, die die 12 km auch gerne zu Fuß läuft.) Bei unserem ersten Besuch bummelten wir durch etliche bunte Textil- und Souvenirshops, aus denen die Verkäufer Vorbeilaufenden wirklich allen möglichen Kram anschwatzen wollen. Es ist auch gar nicht so einfach, bei einem „Nein“ zu bleiben. Irgendwann stellt sich das schlechte Gewissen ein, denn die Verkäufer sind verständlicherweise äußerst freundlich. Manche bieten Euch auch türkischen Tee an, wenn man es wagt, den Verkaufsraum näher zu begutachten. Eine resistente Antje dabei zu haben, ist da recht praktisch, denn andernfalls wäre meine Reisekasse wohl schon am ersten Tag leer gewesen. Auffällig sind die über die Zahl anwesenden russischen Touristen.
Der Bazar in Alanya

Den Markt in Alanya besuchten wir ebenfalls. Dort habe ich getrockneten, türkischen Salbei gekauft. Dieser wird mit heißem Wasser zu einem Adaçay aufgebrüht, einem leckeren Tee, der durch die am Boden liegende Pflanze besonders hübsch serviert werden kann. Für einen ganzen Strauß bezahlte ich nur drei türkische Lira. Der Verkäufer war im Übrigen einer der wenigen Türken, auf die wir trafen, die nur Türkisch sprachen. Aber mit Händen und Füßen verständigten wir uns aufs Wesentliche. Das ist aber auch der Grund, warum ich aufs Verhandeln verzichtet habe. Eigentlich wollte ich das ausprobieren, weil es in Deutschland nicht üblich ist, in arabischen Ländern aber zum guten Tuch gehört. In vielen Situationen habe ich mich nicht getraut. Doch eine Geschichte habe ich übers Verhandeln für Euch:
Verhandlung fehlgeschlagen, aber Plus gemacht

Ich wollte Souvenirs für Freunde zuhause kaufen und habe mich für das Auge Allahs als Schlüsselanhänger entschieden. Für zwei wollte die Verkäuferin fünf Euro haben. Ich versuchte sie auf drei Euro runterzuhandeln, doch ich scheiterte. Also bezahlte ich den Preis als braver Tourist, der das Handeln nicht gewohnt ist. Die Dame schien mir auch sehr grummlig zu sein und ich fühlte mich nicht willkommen. Bevor ich ging, bedankte ich mich auf Türkisch. Meine doch harte Verhandlungspartnerin strahlte auf einmal von einem Ohr zum nächsten und schenkte mir einen dritten Schlüsselanhänger dazu. So viel dazu, dass ich meinen Eltern danken muss, mir höfliche Umgangsformen mit auf den Weg gegeben zu haben. Und Euch noch mal die Erinnerung: Lernt Danke auf Türkisch zu sagen! Ich wiederhole es gerne: Teşekkür ederim (gesprochen: Teschekür ederim).
Hafen von Alanya im Urlaub in der Türkei

Nach dem Shopping gings an den Hafen. Es ist einfach herrlich, wie liebevoll die Touristenschiffe im Stil eines Piratenschiffs gestaltet sind. Wir fühlten uns fast wie im Europa-Park. Schon gleich wurden wir vom ersten Kapitän der Black Pearl gekapert. Ein junger Kerl, der uns leckeren Adaçay aufbrühte und dessen Angebot, aufs Meer zu fahren, wir für den kommenden Freitag buchten. Für uns beide sollte die Tour 50 Euro kosten und zehn Euro zahlten wir an. Die Tour sei auch mit Grillen frisch gefangenen Fischs an Bord und mit Schwimmen im Meer verbunden. Wir freuten uns darauf.
Schiffstour in Alanya

Als es zum Tag der Tour kam und wir zum Schiff zurückkehrten, durfte dieses nicht auslaufen. Für die Betreiber der Schiffe gibt es die Auflage, keine Touristen direkt am Hafen anzusprechen, um für ihre Touren zu werben. So hatten sie ja auch uns ins Gespräch gezogen. Doch war dies wohl einmal zu oft passiert und aufgefallen, weswegen sie ein einwöchiges Auslaufverbot erhalten hatten.

Aber da die Türken sehr bemüht sind, den Touristen gastfreundlich zu begegnen, fanden sie eine andere Lösung. Denn ein Nachbar-Kapitän durfte auslaufen und schien ein Cousin unseres Kapitäns zu sein. So durften wir alle gemeinsam auf das Boot, um die Tour mit diesem zu machen. Es war leider kein Piratenschiff, dennoch hat es uns viel Freude gemacht. Und es kostete uns nur die Anzahlung, die wir von allein angeboten hatten.

Der Kapitän der Black Pearl angelte während der Fahrt am Heck des Schiffes einige Seebarsche aus dem Meer, während wir die Aussicht genossen und Antje sich auch einmal in die Fluten warf. Zurück im Hafen brachten wir den Fang auf die Black Pearl und schnitten gemeinsam Salat, während einer der Crew den Grill anschmiss und ein anderer zusätzliches Geflügelfleisch besorgte. Wir hatten also für unsere zehn Euro eine tolle Bootstour und bekamen danach einen richtig guten, einfach nur perfekt frischen Grillfisch mit Salat auf einem Piratenschiff aufgetischt. Genial!
Burg von Alanya – Sightseeing im Urlaub in der Türkei

Für nur eine türkische Lira fährt ein Bus den Berg hinauf zur Burg von Alanya. Der Eintritt kostete zehn türkische Lira, wofür man die Burgruine betreten und für sich besichtigen darf. Außerdem wird man mit einem unsäglichen Ausblick übers Meer belohnt, den ich jedem nur empfehlen kann.

Eine Antje mit im Urlaub in der Türkei zu haben, ist übrigens auch für die eigene Fitness ein Gewinn. Denn sie überzeugte mich schnell, dass wir nicht den Bus zurück in die Stadt nehmen, sondern laufen sollten. Der Weg zurück ist gesäumt von vielen kleinen Verkaufsständen, an denen es abermals bunte schöne Souvenirs gab. Auch hier hielt sie mich gekonnt ab, Gelüsten nachzugeben. Blöderweise gab es den bunten Rucksack, den ich dort entdeckt hatte, in der Stadt kein zweites Mal.

Weiter bergab wurde der Weg auf der Straße allerdings so steil, dass ich mich einmal an einem Straßenschild halten musste, um die Kurve auf dem selten vorhandenen Gehsteig nehmen zu können. Danach belohnten wir uns in einem schattigen Café mit einem für türkische Verhältnisse teuren Eiskaffee, den wir uns redlich verdient hatten.
Tipp für Ausflüge zu Fuß

Ich hatte bei diesem Ausflug meine Chucks an, die bekanntermaßen kein Profil haben. Es war eine Spontanentscheidung, die Burg schon an diesem Tag zu besichtigen, weswegen ich keine festeren Turnschuhe anziehen konnte. Ich rate dies allerdings jedem, denn die Wege sind sehr steil und der Asphalt von der Sonne überaus heiß. Das habe ich unter den Fußsohlen zu spüren bekommen, als wir den Weg zurück in die Stadt nahmen. Auch hier: Sonnencreme, Kopfbedeckung und Sonnenbrille bitte nicht vergessen!
Fazit: Urlaub in der Türkei
Es war ein wunderbares Geschenk von Antje, mich mit in den Urlaub in die Türkei zu nehmen. Ich war lange nicht mehr im Urlaub gewesen und hatte seinerzeit auch ein paar private Berg- und Talfahrten. Und trotz des Bachelors, den ich schreiben musste, kam diese Woche gerade recht. Es war eine wunderbare Erfahrung und ich habe sehr viel dazugelernt. Die Gegend um Alanya ist einfach erholsam schön. Ich empfehle sie jedem, sobald sich die politische Lage in der Türkei (und auch die Corona-Problematik) wieder entspannt. An dieser Stelle last but not least auch einen riesigen Dank an Antje für diese schöne, gemeinsame Zeit und an meine Tante Iris für das Auffüllen der studentischen Reisekasse!