Schon mal über die Namensfindung von Nivea nachgedacht, von Volvo, Audi oder Lego? Interessant ist auch Haribo oder Vileda. Manche Markennamen erklären sich von selbst. Andere allerdings haben eine Geschichte, einen Hintergrund oder sind schlicht eine Abkürzung oder ein Akronym (zusammengesetzt aus Anfangsbuchstaben), die den Markennamen bildet. Hier stelle ich Euch die gängigsten Markennamen vor und wie ihre Erfinder auf sie gekommen sind!
Und wenn Du hiervon nicht genug bekommst, dann kannst Du hier von Deonymen lesen – Das sind generalisierte Markennamen, die so sehr im Alltag integriert sind, dass manchmal gar nicht mehr klar ist, dass es je eine Eigenmarke war (z. B. Tempo, Labello, Spüli, Zewa oder Vespa).
Bedeutung von Markennamen
A – Markennamen mit A

adidas
Adidas hat es sich einfach gemacht und seinen Namen aus den ersten Buchstaben von Vor- und Nachnamen des Gründers zusammengesetzt: Adi Dassler. Allerdings sollte dazu gesagt werden, dass „Adi“ nur der Spitzname für „Adolf“ ist.
Audi
Audi wurde von einem Mann mit Nachnamen Horch gegründet. „Horch“ ist die Befehlsform (Imperativ) von „hören“ („horch“ = „hör (zu)“!). Im Lateinischen heißt „hören“ audire. Und der lateinische Imperativ von „audire“ ist „audi“. So fand Herr Horch seinen Markennamen Audi.
ARAL
Mit ARAL ist nicht der Aralsee gemeint, sondern vielmehr die Zusammensetzung des Super-Sprits: Aromate (Benzol) und Aliphate (Benzin).
AEG
AEG müsste sich eigentlich Aeg schreiben, denn heute soll die Firma wie der Slogan heißen: „aus Erfahrung gut“. Entwickelt hatte sich AEG allerdings aus der Bezeichnung „Allgemeine Electricitäts Gesellschaft“, wie AEG bei der Gründung Ende des 19. Jahrhunderts hieß.
ALDI
ALDI bleibt der Namensgebung treu. Die Gebrüder Theo und Karl Albrecht erbten das Unternehmen, das ausgeschrieben Albrecht-Discount heißt.
B – Markennamen mit B

BiFi
Ich mag die Art der Namensfindung: BiFi hört sich ausgesprochen an wie „beefy“, was das englische Wort für „fleischig“ ist. Und genau das will BiFi als Salamisnack suggerieren.
BMW
Dieser Markenname hat sehr viele verschiedene „Übersetzungen“ seines Akronyms erhalten, um mehr oder weniger flache Witze zu reißen. Tatsächlich heißt BMW einfach „Bayerische Motoren Werke“.
E – Markennamen mit E

Em-eukal
Die erfrischenden, fast scharf zu nennenden Halsbonbons haben ihren Namen wahrlich getroffen: Menthol und Eukalyptusöl. Und da Meukal zu steril klang, wurde das „M“ einfach so geschrieben, wie man es buchstabieren würde „Em“.
EDEKA
EDEKA hat gut daran getan, ihren Namen abzukürzen, denn nachdem ich ihn gleich getippt haben werde, werde ich ihn auch wieder vergessen: Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin. Ursprünglich hieß EDEKA also EdK, was mit weiteren Vokalen aufgefüllt wurde, weil die Buchstaben auch so gesprochen werden „E-De-Ka“.
Eduscho
Die Kaffeemarke erhielt Ihren Namen ganz klassisch aus dem Namen des Gründers Eduard Schopf.
F – Markennamen mit F
Fa
Das Duschgel und die Seife von Fa erhielten ihren Namen durch die Bezeichnung „die fabelhafte Seife“. Da man es in der Länge auch übertreiben kann, wurde die fabelhafte Seife einfach auf Fa reduziert.
Fiat
Die italienische Automarke Fiat hat sich, wie BMW, nach sich selbst benannt: Fabbrica Italiana Automobili Torino (Autofabrik Turin aus Italien).
Flip-Flop
Schon mal in Flip-Flops gelaufen? Genau, das Geräusch ist Programm und deswegen auch der schlappende Name des Produkts.
Frolic
Das Hundefutter beschreibt das Gemüt der Hunde, das sie bei der Vorfreude auf Futter verspüren, denn das englische „frolic“ heißt übersetzt „lustig“ oder „ausgelassen“ bzw. „Scherz“.
H – Markennamen mit H

Haribo
Haribo hat sich seinen Namen sehr klug zusammengesetzt und musste hierfür nicht auf Fremdsprachen zurückgreifen. Haribo heißt nach seinem Gründer und dessen Geburtsort: Hans Riegel Bonn.
Hanuta
Hanuta hat es sich noch einfacher gemacht. Denn Hanuta verkauft Haselnuss-Tafeln.
I – Markennamen mit I

IKEA
IKEA ist einfach und logisch nach seinem Gründer und nach dem Gründungsort benannt: Ingvar Kamprad vom Hof Elmtaryd aus dem Ort Agunnaryd. Eine kleine Zusatzinfo: Der Kinder-Aufbewahrungsort „Småland“ in jedem IKEA-Haus wurde nach der Provinz benannt, in der Agunnaryd in Südschweden liegt. Und das Bällebad enthält nur blaue und violette Bälle, da sie Heidelbeeren darstellen sollen, die in Skandinavien zuhauf wachsen.
K – Markennamen mit K

Katjes
Katjes hat sich zwar ebenfalls an einer Fremdsprache bedient, aber Abstand zum Lateinischen genommen. „Katjes“ ist das niederländische Wort für „Kätzchen“, „kleine Katze“.
KiK
Wenn ich den Namen höre, hab‘ ich auch gleich ihren unschönen Slogan im Kopf („KiK – Der Textil-Diskont“) und weiß man, was KiK eigentlich heißt, passt der auf einmal überhaupt nicht mehr: „Kunde ist König“.
L – Markennamen mit L

Lego
Dem Lateinischen sind viele Markenhersteller verfallen. Es klingt aber auch so eingängig. Das hat sich auch der Erfinder der Lego-Bausteine gedacht. Man könnte fast glauben, Lego stamme von „legere“ ab, was „sammeln“ bedeutet. Die erste Person Singular von „legere“ ist „lego“, so hieße Lego „ich sammle“. Tatsächlich aber ist Lego die Abkürzung für die dänischen Wörter „leg godt“, was „spiel gut“ bedeutet. Auch nicht schlecht, denn die ersten Produkte waren Holzspielsachen.
Labello
Labello hat sich ebenfalls an der lateinischen Sprache bedient, denn „labium“ heißt „Lippen“ und „bellus“ „schön“. Der Phantasiename könnte daher mit „schöne Lippen“ übersetzt werden.
Lachgummi von Nimm2
Ganz einfache Erklärung: Lachgummis sollen den Gegenpart zu „Weingummis“ darstellen.
Lidl
Der Lidl-Gründer hatte Humor. Zumindest stand als Gesprächsthema des Gründers Dieter Schwarz im Raum, seine Discounterkette „Schwarzmarkt“ zu nennen, nach seinem Namen. Da dies aber doch hätte falsch verstanden werden können, kaufte er die Namensrechte von Ludwig Lidl ab. Dieser betrieb früher mit Schwarz‘ Vater die Lidl & Cie-Südfrüchtenhandlung bzw. die Lidl & Schwarz KG.
M – Markennamen mit M

Milka
Der Markenname Milka setzt sich aus „Milch“ und „Kakao“ zusammen, den beide Zutaten sind der Schokolade beigemengt.
Melitta
Melitta ist ein Vorname, nämlich jener einer Frau Bentz aus Dresden, die Anfang des 20. Jahrhunderts die Kaffeefilter erfand.
N – Markennamen mit N

Nivea
Vielleicht habt Ihr es schon in meinem Beitrag zu Latein im Alltag gesehen, denn nicht nur Audi und Volvo sind des Lateinischen mächtig. Der Markenname Nivea stammt nämlich vom lateinischen „nix“, „nivis“ für „Schnee“ ab. Die abgewandelte Version „Nivea“ bedeutet daher nichts anderes als „die Schneeweiße“ oder „schneebedeckt“. Übrigens hat Nivea es mit seiner Logofarbe geschafft, ganz ohne Aufschrift erkennbar zu sein. Niemand würde die schneeweiße Creme in ihrer royalblauen, runden Dose jemals mit einer anderen Handcreme verwechseln.
Nutella
Nutella selbst ist ein Phantasiewort, das multikulturelle Brücken schlägt. „Nut“ stammt aus dem Englischen für „Nuss“. Dieser wurde aus dem Italienischen die Verniedlichung „-ella“ angehängt. So heißt Nutella übersetzt eigentlich „kleine Nüssin“, vielleicht auch „Nüsschen“, allerdings weiblich.
NKD
NKD ist jetzt nicht der am meisten wohlklingende Namen in meinen Ohren. Die Bedeutung von NKD ebenfalls nicht: „Niedrig-Kalkuliert-Discount“. Aber immerhin ins Schwarze getroffen.
Nero burning ROM
Nero ist ein äußerst bekanntes und schon seit Jahren auf dem Markt befindliches Programm, um CD-ROM zu brennen. Eigentlich ist der Name sehr offensichtlich, doch manchmal kommt man dann doch nicht gleich drauf, denn „Nero hat Rom niedergebrannt“.
O – Markennamen mit O

Ohropax
Übersetzt man sich Markennamen, erkennt man an diesem Beispiel sehr gut, dass die Hersteller mitdenken. Ohropax wird aus dem deutschen Wort „Ohr“ mit dem lateinischen Ausdruck „pax“ für „Frieden“ (oder „Ruhe“) zusammengesetzt: Ohrfrieden/Ohrruhe.
o. b.
Der Tampon-Hersteller hat es sich ganz einfach gemacht, denn o. b. heißt schlicht und ergreifend „ohne Binden“.
Obi
Stell Dir vor, Du bist Franzose und sollst das Wort „Hobby“ aussprechen. Hast Du’s? – Voilà!
P – Markennamen mit P

Pons
Pons ist ein Verlag, der durch seine Fremdsprachen-Wörterbücher bekannt geworden ist. Auch Pons greift auf Latein zurück und da Übersetzungen die perfekten Brücken über Sprachbarrieren darstellen, heißt das lateinische „pons“ zu Deutsch „Brücke“.
PEZ
PEZ-Zuckerbrause gibt es in etlichen Geschmacksrichtungen und die Figuren, die damit gefüllt werden, zu jedem Merchandising-Thema. Doch was heißt PEZ eigentlich? Die Abkürzung steht für Pfefferminz, auch wenn die PEZ mittlerweile alle möglichen Geschmacksrichtungen aufweisen.
Persil
So besonders ist der Name Persil selbst gar nicht, denn er wird durch die Hauptbestandteile des Waschmittels zusammengesetzt: Perborat und Silikat. Viel interessanter ist, dass sich aufgrund des Markennamens die Bezeichnung des Persil-Scheins entwickelte. Da die Beschreibung etwas zu lang an dieser Stelle wäre, hier der Wikipedia-Artikel. Damit in Verbindung gebracht werden kann in jedem Fall die „weiße Weste“, die nicht nur durch das Waschen mit Persil entsteht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Persilschein
Pulmoll
Der französische Apotheker Jacques Lafarge erfand Pulmoll, ein Bonbon, das die Atmung befreien sollte. Entsprechend nutzte er den lateinischen Begriff „pulmonis“ für „Lunge“, um seine Hustenbonbons zu taufen.
R – Markennamen mit R

Ritter Sport
Trotz des Namens ist nun nicht davon auszugehen, dass Ritter-Sport-Schokolade gesünder für die Fitness wäre als andere Tafelschokolade. Die Gründer von Ritter Sport sind die Eheleute Ritter, so hätten wir schon einmal den ersten Teil geklärt. Tatsächlich dauerte es zwei Jahrzehnte, bis Clara Ritter auf die Idee kam, die gleiche Menge anzubieten wie alle Tafelschokoladen aufweisen, aber in kompakterer Form, damit die Schokoladentafel in die Jackentasche der Sportler passte. Denn tatsächlich lag die Fabrik von Ritter in der Nähe eines Sportplatzes und die Fitnessbegeisterten deckten sich auf dem Weg mit Schokolade aus der Fabrik ein, die aber nicht so recht in ihre Jacketttaschen passte. So kam „Sport“ an die Ritterschokolade dran und die Form wurde quadratisch, praktisch, gut.
S – Markennamen mit S

4711 – siebenundvierzig-elf & four seven eleven
4711 – Echt kölnisch Wasser ist ein Original Eau de Cologne. Der Name entstand aufgrund der Hausnummer in der Kölner Glockengasse, in der das Unternehmen Mäurer & Wirtz GmbH & Co. KG ansässig ist. Diese Konskriptionsnummer wurde zur Zeit der französischen Besatzung verteilt und in den 1830er Jahren wurde diese Hausnummer nur Marke der Firma. Interessant ist, dass 47-11 mittlerweile ein neues Image erhält und four-seven-eleven (4-7-11) ausgesprochen wird. Das macht das Kölnisch Wasser gleich für die jüngere Generation beliebt – Natürlich inkl. Remix des Dufts.
Samsung
Fremdsprachen sind sehr beliebt unter den Markennamen-Designern. Allerdings stammt die Marke Samsung aus Korea, weswegen ihr Name nur für uns fremd klingt. Übersetzt bedeutet das koreanische Wort „Samsung“ „drei Sterne“. Die Drei ist in Korea sehr positiv besetzt und es gab auch Vorbilder für Samsung: „Mitsubishi“ (drei Rauten) und Mitsui Group „drei Quellen“. Äußerst mächtige, sehr erfolgreiche koreanische Unternehmen, an denen Samsung sich ein Beispiel nahm.
SPAR
Habt Ihr Euch mal gefragt, warum SPAR als Logo eine Tanne gewählt hat? Vielleicht nicht von allein, aber möglicherweise jetzt. Denn SPAR kommt nicht vom deutschen Wort „sparen“, sondern vom niederländischen „De Spar“. Übersetzt heißt „Spar“ also „Tanne“, was nun auch das Logo logisch macht. Außerdem wurde die Marke nach einem Motto aus den Niederlanden in das Akronym „SPAR“ verwandelt: „Door Eendrachtig Samenwerken Profiteren Allen Regelmatig“ („Durch einträchtiges Zusammenarbeiten profitieren alle regelmäßig“).
Sony
Sony hat ein sonniges Gemüt, denn der japanische Hersteller setzte das lateinische Wort „sonus“ („Klang“) mit dem englischen Wort „sunny“ („sonnig“) zusammen, um Sony zu erhalten.
Sinalco
Hier wieder Latein: „sine alcohole“ heißt simpel „ohne Alkohol“.
Swatch
Die beliebten, hochwertigen Uhren aus der Schweiz tragen ihre Herkunft auch im Namen: Swiss Watch (Schweizer Uhr).
T – Markennamen mit T

TicTac
Ganz klar lautmalerisch. Schüttle die Dose und es macht Tic-Tac.
Tschibo
Einer der Gründer von Tschibo heißt Tschilling-Hiryan. Dessen Anfangsbuchstaben wurden verwendet und ein -bo für „Bohne“ angehängt (Tschilling-Bohne = Tschibo).
Tesa
Tesa ist ein Kunstname, der sich aus den beiden Anfangsbuchstaben von Elsa Tesmer zusammensetzt. Frau Tesmer war Chefsekretärin im Unternehmen und nahm 1906 beim Wettbewerb für einen Markennamen in der Firma teil. Sie gewann und das erste Produkt des Unternehmens, das Tesa hieß, waren keine Klebefilmstreifen, sondern eine Zahnpastatube. Erst 1935 entwickelte die Firma den Tesafilm. Anfangs hieß dieser noch Beiersdorf-Kautschuk-Klebefilm und keiner wollte ihn haben. Mit der Taufe zu Tesa begann dann die Erfolgsgeschichte.
Toblerone
Die bergförmige Schokolade hat es echt in sich: nämlich ganz schön viel Nougat. Deswegen wurde sie auch nach ihren Zutaten benannt. „Torrone“ ist die italienische Bezeichnung für „Nougat“.
Taft
Kennt Ihr sie noch, die Werbung zu Drei-Wetter-Taft? Der Name für die Haarspraymarke ist zum einen lautmalerisch zu verstehen, denn „taft“ klingt ähnlich wie „pfft“, das Geräusch, das Ihr hört, wenn Ihr auf den Haarsprayknopf drückt. Außerdem klingt „taft“ wie „tough“, das ist Englisch und heißt so viel wie „zäh“, also widerstandsfähig gegen jedes Wetter.
V – Markennamen mit V

Vileda
Vor der Namensfindung zu Vileda habe ich tatsächlich wirklich Respekt. Das erste Produkt von Vileda war ein Fensterleder, also ein Putztuch für Glas. Da es aber nicht aus Leder bestand und der Name aber danach klingen sollte, entstand Vileda. Dieses Wort klingt nämlich „wie Leder“.
Volvo
Die Automarke Volvo hat es sich ebenfalls sehr einfach gemacht. Da ein Automobil auf Rädern rollt, nutzte der Gründer diese Tatsache für den Markennamen. Im Lateinischen heißt „rollen“ „volvere“. Setzt man dieses Verb in die erste Person Singular schreibt sich das auf Latein „volvo“. Übersetzt bedeutet Volvo dem entsprechend: „ich rolle“.
VOX
Der TV-Sender VOX aus dem Privatfernsehen hat sich sehr sprachgewandt getauft, denn „Vox“, „Vocis“ bedeutet im Lateinischen schlicht und ergreifend „Stimme“.
W – Markennamen mit W

WELEDA
WELEDA ist das teure, hochwertige Kosmetiklabel für Naturprodukte. Die Marke wurde nach einer germanischen Frau benannt, die der Heilkunde mächtig und Seherin der Germanen gewesen sein soll: Veleda.
Wikipedia
Ich habe mir ja jetzt ein Hawaiianisch-Buch gekauft. Da passt Wikipedia richtig gut rein, denn „wiki“ ist das hawaiianische Wort für „schnell“. Die „-pedia“ ist nur angehängt und stammt vom Wörtchen „Encyclopedia“ (Enzyklopädie).
Z – Markennamen mit Z

Zewa
Ganz einfach: Früher hieß das Unternehmen Zellstoff-Fabrik Waldhof.
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