Die Werbung für Monets Garten ist beeindruckend und die Versprechen reizen. Ob des Preises von 22 €/Person haben wir allerdings zweimal überlegt, ob wir Monets Garten auf dem Freiburger Messegelände besuchen wollen. Doch, wir haben uns dafür entschieden. Wie es war, lest Ihr hier!
Das ist Monets Garten
Claude Monet, bekannt für seine Seerosenbilder aus der Zeit des Impressionismus, stammt aus Frankreich, geboren 1840, gestorben 1926. Die Ausstellung umfasst sein Leben, teils sein Werk. Wir waren gespannt. Es ist eine Wanderausstellung in Zelten, die Monets Garten umfasst. Der Eintritt ins Zelt ist ein Eintritt in einen schwarzen Hintergrund, der es schafft, die künstlerischen Details der Ausstellung mit pointiertem Licht gut hervorzuheben. Es soll eine moderne Ausstellung der Sinne sein, mit Duft, 3D, Interaktion und digitalen Umsetzungen.
Monet auf Instagram
Es beginnt mit einigen wenigen Bildern, die interaktiv gestaltet sind. Mit der Instagram-Kamera sollen 3D-Inspirationen für eigene Bilder geschaffen werden können. Eine Hilfsperson steht nah der Anleitungstafel, denn so einfach ist das gar nicht. Vielleicht auch, wer nicht ganz so viel auf Instagram mit dem Smartphone macht. Zumindest dauerte es zehn Minuten, bis wir Bilder zustande brachten und dann schon die Lust verloren haben, uns noch weiter auseinanderzusetzen. Auf dem Handy haben wir die Bilder dann nicht wieder gefunden, daher leider kein Bild für Euch. Sorry. Ansonsten sind Fotos nicht nur erlaubt, sondern erwünscht – auch das Posten auf Insta.
Hervorheben möchte außerdem, bevor wir weitergehen: Monets Garten ist angenehm klimatisiert. Das war das erste, das ich dachte.
Monets Leben vor einer Bank
Eine lange Bank ermöglicht, sich beim langen Lesen der wichtigsten Lebensstationen von Monet zu setzen und stets weiterzurutschen. Auf der anderen Seite (quasi im Rücken) gab es einige digitale Abbildungen seiner Werke auf riesigen Leinwänden, über die eine Lupe fuhr, um einige Details besser zu ersehen. Es war möglich, sich auf der lehnenfreien Bank einfach umzudrehen, um sich die Bilder in Ruhe anzusehen.
Im Hintergrund schallte relativ laut die visuell-akustische Aufführung seines künstlerischen Tuns, was jedoch zu einem anderen Teil der Ausstellung gehörte.
Monets Haus und die Brücke seines Gartens
Der nächste Check Point war ein Aufbau von Monets Haus, neben dem eine kleine Brücke über einen künstlichen See aus Licht führte. Für Kinder oder auch spielerische Erwachsene ein Highlight. Denn auf Blättern können Seerosen angemalt werden, die eine Kamera auf den Lichtsee projiziert. Die Brücke dient als Beobachtungspunkt oder schöner Hintergrund für Fotos.
Direkt in diesem Bereich als nächste Station zeigt sich ein Bild, dessen Pixel auf die eigenen Bewegungen reagiert. Auch hier wieder Interaktion mit Farbe und Licht. Als Dirigent der Pixel macht es Spaß, sich auf dem ausgewiesenen Punkt einige Momente zu bewegen.
Monets Garten riechen
An dieser Stelle erklärte mir Holger, weitergehen zu wollen, denn die künstlich aufgestellten Blumen wurden mit einem Duft untermalt. Dieser war leider etwas stark vermischt, wenig natürlich und parfümlastig, weswegen er als Asperger-Autist zu viele negative Eindrücke erhielt. In diesem Zuge erzählte er mir auch, dass die zweite Duftstelle schon ganz am Anfang gewesen war, die ich gar nicht wahrgenommen hatte. Aber diese sei auch sehr dezent und daher angenehmer gewesen.
Die akustische, visuelle Darstellung
Da wir beim Lesen seines Lebenslaufes erfuhren, dass einige seiner nicht zerstörten Seerosen-Bilder in einem ovalen Raum aufgestellt worden waren, war es ein logischer Schluss, dass wir dies jetzt auch erleben würden. Zumal böte es sich an, in einem Zeltaufbau. Möglicherweise soll dies in dem Raum passieren, in dem an allen Seiten Bilder zu Monets Leben wechselten, untermalt mit den Informationen, die wir zuvor schon lasen und als Hintergrundgeräusch wahrnahmen.
Allerdings konnte Holger es bedauerlicherweise nicht lange in diesem Raum aushalten. Auch mir war er zu voll und etwas zu wirr. Er vermittelte nicht das Gefühl, dass wir uns darauf einlassen konnten und wohlfühlten. Daher können wir ihn nicht bewerten. Auch hatten wir anhand unseres Ausschnitts das Empfinden, dass der Inhalt derselbe ist wie der gelesene zuvor. Ein runder Raum wäre außerdem logischer gewesen.
Am Ende des Gartens angelangt
Wir dachten, wir schauen uns den nächsten Bereich an, doch danach kam nicht mehr als der Ausstellungsshop. Auch hier etwas Interaktion mit einer Fotobox. Weiterhin einige schöne Präsente, die als Erinnerung feil geboten werden.
Dennoch, etwas Enttäuschung blieb. Sicherlich verkürzte sich unser Weg, weil wir nur einen Teil der Video-Ausstellung mitgenommen haben. Aber wir schafften die Ausstellung von den angegebenen 75 Minuten in nicht einmal 40 Minuten, davon zehn Minuten Instagram-Einstellungen auf dem Smartphone checken. Einige Elemente oder auch Dekorationen waren gar nicht zu finden, die sich in der Bildergalerie auf der Homepage präsentieren. Das war schade.
Grundsätzlich ist es eine wunderschöne Idee und eine gelungene Ausstellung. Allerdings ist sie für den Preis von 22 € pro Person überteuert und darin liegt unsere Enttäuschung. Holgers Aussage war, dass er für nicht einmal ein Viertel des Geldes das nächste Mal doch lieber ein Museum besucht, denn auch die Vielfalt an Bildern war kaum gegeben. Wie zuvor erwähnt, eine schöne Ausstellung, aber uns zu klein für diesen Preis.
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Claude Monet: Frühstück
Claude Monet: Seerosenteich