Selbstgemacht: Haarkur gegen fettiges Haar im Test

Für Haare gibt es wirklich alle möglichen Shampoos, Spülungen und Kuren, aber nicht immer helfen sie gegen das eigene Problem, z. B. schnell fettendes Haar. Im Laufe der Jahre hat sich meine Haarstruktur verändert. Vielleicht liegt es daran, dass ich lange Zeit Spülungen mit Silikonen verwendet habe. Diese sind nicht per se zu verteufeln, aber für schnell nachfettendes Haar schlecht. Und da ich aktuell mit dieser Problematik kämpfe, musste ich für Abhilfe schaffen. Denn spätestens im Sommer hieße das, mindestens zwei Mal am Tag Haarewaschen. Das ist definitiv nicht gut fürs Haar. Was also tun? – Eine selbstgemachte Haarkur gegen fettiges Haar im Test!

Selbstgemachte Haarkur gegen schnell fettendes Haar

Schauma bei fettigem Haar
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Ich habe wirklich viele Drogerieartikel ausprobiert. Darunter waren Schauma und teilweise Syoss ohne Silikone für fettendes Haar noch die besten. Aber so richtig geholfen haben sie dennoch nicht. Also suchte ich mich durchs Internet, das stets mein erster Anlaufpunkt ist, um ein Problem zu analysieren. Dass ich mal irgendwann selbst eine Haarkur herstellen würde, kam mir dabei nicht in den Sinn. Wie kam es doch dazu?

Ätherisches Rosmarin-Öl – Wirkung gegen fettige Haare

Rosmarin

Ich stieß auf Rosmarin. Rosmarin hat offensichtlich eine schon lange bekannte Wirkung, die Talgproduktion zu regulieren und auf einen normalen Stand zu bringen. Die ätherischen Öle in Rosmarin sorgen außerdem für eine bessere Durchblutung und somit für eine bessere Sauerstoffversorgung.

Rosmarin soll zudem entzündungshemmend wirken, was ich nun für mein Problem schnell fettender Haare nicht relevant fand. Die hautberuhigende Wirkung allerdings finde ich gut. Vor allem machte mich die Info hellhörig, dass der PH-Wert der Haut durch Rosmarinöl stabilisiert wird. Immer gut.

Übrigens soll Rosmarin auch gegen Schuppen helfen. Das allerdings konnte ich nicht testen, weil ich davor glücklicherweise verschont bin. Fettende Haare reichen mir als Haarproblem aus.

Rosmarin-Öl
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Achtung: Wir haben unsere erste Zutat für die Haarkur gegen schnell fettendes Haar gefunden. Eines aber ist enorm wichtig, bevor Ihr jetzt loslauft und Rosmarin-Öl in Eure Kopfhaut massiert: Ätherische Öle werden niemals und unter keinen Umständen pur auf die Haut aufgetragen! Also wartet noch einen Augenblick, ich bin ja noch nicht fertig. Wer es aber eilig hat, findet das Rezept für die Haarkur gegen fettiges Haar weiter unten.

Exkurs: Rosmarin gegen unreine Haut

Noch nicht ausprobiert: Aber offensichtlich lässt sich Rosmarin auch gegen Pickel einsetzen. Was nur logisch ist, weil Hautunreinheiten vor allem durch eine vermehrte Talgproduktion entstehen. Entsprechend sollen ein paar Tropfen Rosmarinöl in heißem Wasser als Gesichtsdampfbad Wunder wirken. Hier ist dann auch die entzündungshemmende Wirkung praktisch.

Was gegen schnell schwitzende Kopfhaut tun?

Da ich nun auch mit dem Erbe meines Vaters gesegnet bin und nirgendwo sonst, aber immer schnell am Kopf schwitze (da freut sich jede Frau), musste ich auch hiergegen etwas finden. Denn: Schwitzen schwemmt Talg aus und durch die Feuchtigkeit verteilt sich dieser hervorragend bis in die Haarspitzen, sodass die nächste Haarwäsche im Sommer bestenfalls gleich zwei Stunden nach der ersten stattfinden muss.

By the way: Zusatzinfo für Menschen, die am Kopf schwitzen

Grundsätzlich werde ich mir, trotz meiner hier entdeckten selbstgemachten Haarkur gegen fettige Haare, noch Shampoo mit Aluminium bei der Apotheke bestellen. Wer jetzt aufschreit: „OMG ALUMINIUM“, der sollte wissen, dass im März 2020 die Ergebnisse einer klinischen Studie veröffentlicht wurden, die aufzeigen, dass Aluminium in Kosmetikartikeln nicht gefährlich ist, wie alle Welt uns glauben machen möchte. Ein Hoch auf Antitranspirant-Deodorants – endlich ohne schlechtes Gefühl verwenden! Aber leider funktioniert Deo nicht für den Kopf, sonst hätte ich das schon längst getan.

Für meine Haarkur gegen schnell fettendes Haar werde ich kein Aluminium hinzumischen, keine Sorge. Das soll nur eine Zusatzinformation für alle sein, die dasselbe Leiden des schnell schwitzenden Kopfes haben wie ich. Was also ist besser für unsere Haarkur gegen fettiges Haar und einen schnell verschwitzen Kopf?

Ätherisches Salbei-Öl gegen schnelles Schwitzen

Salbei-Öl
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Es war mir aufgrund der vielen Jahre gelebten Problematik schon länger klar, dass Salbei gegen Schwitzen hilft. Ich habe es mit Salbeitabletten aus der Apotheke versucht und auch damit, mich im Sommer mit Salbeitee zu versorgen. Meiner bisherigen Erfahrung nach hat das allerdings nur bedingt geholfen. Ich brauche also mehr. Mehr Tee aber geht nicht und die Salbeipillen werden auf Dauer dann doch zu teuer.

Es ist nach Aussage der Apotheken-Umschau nicht gänzlich geklärt, warum Salbei gegen das Schwitzen hilft, aber klar sei, dass es helfe. Die ätherischen Öle stehen im Verdacht, die durch Hemmung der Schweißdrüsen-Nerven das Schwitzen beeinträchtigen. Warum also auch immer: Ich nehme es in meine Haarkur gegen schnell fettendes Haar auf.

Als Info für Euch: Ihr müsst kein Salbeiöl benutzen, wenn Ihr nur das Problem fettiger Haare habt, aber nicht schnell am Kopf schwitzt. Es geht auch ohne Salbeiöl, ich habe es ausprobiert. Wichtig fürs Rezept: Die Menge des Rosmarinöls verdoppelt sich nicht, auch wenn Ihr das Salbeiöl weglasst.

Warum ätherische Öle nicht pur auf die Haut auftragen?

Wie eingangs schon erwähnt, sollte man ätherische Öle niemals direkt auf die Haut auftragen. Das gilt natürlich auch für die Kopfhaut. Ätherische Öle sind hochkonzentriert und allen entzündungshemmenden Wirkungsweisen zum Trotz, würden sie die Haut reizen. Ebenfalls wichtig ist, dass diese Öle nicht pur mit der Schleimhaut (Auge, Mund, Nase etc.) in Berührung kommen. Auch hier sind Reizungen vorprogrammiert. Also brauchen wir ein Medium.

Haarkur gegen fettige Haare mit Aloe-Vera-Gel selbst machen

Es gibt einige Möglichkeiten, wie Ihr ätherische Öle nutzen könnt, um sie zu mischen. Eine Möglichkeit wäre, das Öl in Tropfenmenge Eurem Shampoo beizumengen. Allerdings wisst Ihr nicht, was da sonst drin ist und es kann nicht ausreichend lang einwirken. Ich habe außerdem versucht, ein eigenes Shampoo mit Kernseifenflocken herzustellen. Das hat nicht so richtig funktioniert. Es war mir zu flüssig und auch hier das Problem: Shampoo und die Einwirkzeit. Also: Aloe-Vera-Gel für eine Haarkur.

Kernseifenflocken
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Exkurs: Shampoo mit Kernseife selbst herstellen

Solltet Ihr die Kernseifenvariante selbst ausprobieren wollen: Bitte nehmt ausschließlich 100 % pure Kernseife (gerne in Flockenform, damit Ihr nicht selbst raspeln müsst) und haltet Euch an die Anleitung der Zubereitung. Die Seife muss erhitzt werden dürfen. Wenn das nicht geht, ist es die falsche.

Wichtig fürs Aloe-Vera-Gel ist, dass es rein ist und nicht irgendwelche Parfumstoffe beigemengt sind. Eine Anreicherung mit Algenextrakt ist durchaus in Ordnung, aber dieses sollte nicht mehr als 1 % des Gels betreffen. Das Algenextrakt sorgt für die richtige Konsistenz des Gels. Warum aber Aloe-Vera-Gel und nicht irgendetwas anderes?

Positive Eigenschaften von Aloe-Vera-Gel

Aloe Vera hat etliche positive Eigenschaften und kommt in vielen gesundheitlichen oder kosmetischen Bereichen zum Einsatz. Einige Eigenschaften sind belegt, andere werden vermutet. In jedem Fall aber ist der positive Effekt von Aloe Vera unumstritten. Hier einige positive Eigenschaften in Bezug auf die äußere Anwendung:

Aloe Vera Gel
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  • kühlt bei Sonnenbrand & Insektenstichen
  • entzündungshemmend & beruhigend
  • unterstützend gegen Pickel, Schuppen, Neurodermitis
  • reinigend
  • feuchtigkeitsspendend
  • fördert Regeneration der Haut
  • antiseptisch

Es ist also das perfekte Medium, das die Wirksamkeit unserer beiden ätherischen Öle unterstützt. Aloe Vera ist hautschonend und lässt sich außerdem in Form von Gel hervorragend zu einer Haarkur gegen fettige Haare vermischen, ohne nach dem Auswaschen Rückstände zu hinterlassen.

Rezept: Haarkur gegen fettiges Haar

Aloe-Vera-Gel
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Natürlich habe ich das Ganze anfangs getestet und deswegen eine kleine Flasche Aloe-Vera-Gel gekauft. Später bin ich zum 1.000-ml-Vorratspack übergegangen und habe mir zusätzliche Pumpflaschen aus Kunststoff besorgt, damit ich die Haarkur gegen fettiges Haar nicht vor jeder Haarwäsche neu mischen muss. Aber hier das

Rezept für eine einzelne Portion Haarkur:

  • 3-4 EL Aloe-Vera-Gel (mind. 99 % pur, ggf. 1 % Algenextrakt)
  • 6-10 Tropfen ätherisches Rosmarin-Öl (100 % rein, naturrein)
  • 6-10 Tropfen ätherisches Salbei-Öl (100 % rein, naturrein)
  • Empfehlenswert: Einmal-Handschuhe
  1. Vermischt das Aloe-Vera-Gel mit den ätherischen Ölen. Die Mischung wird ein bisschen milchiger/trüber, das ist ganz normal.
  2. Massiert die Haarkur gegen fettiges Haar intensiv in die Kopfhaut ein. (Es ergibt keinen Sinn, die Haarkur bis in die Spitzen der Haare zu massieren, weil die Wirkung die Talg- und Schweißproduktion hemmen soll und nicht die Haarspitzen pflegen. Eigentlich müsste es Kopfhautkur heißen, aber danach googelt ja keiner 😉 ).
  3. Lasst die Haarkur 15-20 Minuten einwirken.
  4. Spült die Haarkur aus.

Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass die ganze Mischung noch besser wirkt, wenn man danach nicht noch einmal die Haare wäscht. Da ich aber nicht in einer Rosmarin-Salbei-Wolke auf die Straße gehe, wasche ich danach meine Haare mit einem silikonfreien Shampoo, das ich aber nicht intensiv in die Kopfhaut massiere. Auch verwende ich danach eine Spülung gegen fettiges Haar (ebenfalls ohne Silikone, denn wären welche drin, wären sie nicht gegen fettiges Haar). Die Spülung verwende ich aber so gut wie gar nicht auf der Kopfhaut, sondern für meine trockenen Spitzen.

Wirkung: Selbstgemachte Haarkur gegen fettiges Haar

Test - selbstgemachte Haarkur gegen fettiges Haar
Test: Selbstgemachte Haarkur gegen fettiges Haar

Meine Beobachtungen sind bis heute: Ohne die Haarkur gegen fettiges Haar musste ich meine Haare auch in winterlichen Monaten jeden Tag, aber allerspätestens alle zwei Tage waschen. Definitiv hat die selbstgemachte Haarkur gegen schnell fettendes Haar diese Zeitspanne um einen Tag verlängert.

Es reicht also aus, die Haare alle zwei oder drei Tage zu waschen, wenn ich keinen Sport mache. Länger würde ich nicht mit ungewaschenen Haaren herumlaufen. Aber da es eben nicht gesund ist, das Haar jeden Tag zu waschen, hilft mir das wirklich. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Eigenkreation und daher empfehle ich sie Euch hier gerne weiter.

Ein Hinweis allerdings noch: Bislang verwende ich die Selfmade-Haarkur gegen fettendes Haar noch nicht sehr lange. Ich habe mit ihr also nur den Winter und den Frühling erlebt. Wie es nun im Hochsommer wird, muss sich erst noch zeigen. Ich editiere hier die Beobachtungen, sobald es Erkenntnisse gibt.

Was kann ich noch gegen schnell fettende Haare tun?

Natürlich sind die Haarpflegekuren gegen schnell fettendes Haar eine gute Grundlage. Aber es gibt noch weitere Punkte, auf die Ihr achten könnt, um das Nachfetten Eures Haares zu minimieren:

Shampoos & Spülungen ohne Silikone verwenden

Syoss Spülung ohne Silikone
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Ganz wichtig, ob mit Haarkur gegen fettende Haare oder ohne: Verwendet bitte weder Shampoos noch Spülungen, die Silikone enthalten. Nicht, weil ich gegen Silikone wäre, das ist ein anderes Thema. Vielmehr deswegen, weil Silikone fettendes Haar noch schneller fettig werden lassen. Leider. Spülungen sind allenfalls geeignet, in die Spitzen massiert zu werden, in keinem Fall aber auf die Kopfhaut oder in den Ansatz. Aber am besten gleich ohne Silikone verwenden.

Häufiges Bürsten vermeiden

Haarkamm bunt
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Wenn Ihr die Haare ständig bürstet und das bestenfalls vom Ansatz bis in die Spitzen, dann regt Ihr die Talgproduktion an. Gleichzeitigt verteilt die Brüste den Talg vom Ansatz die Haare entlang und bis in die Spitzen. Ihr habt hiermit die perfekte Möglichkeit gefunden, Eure Haare besonders schnell strähnig zu gestalten. Wenn notwendig, dann besser einen Kamm verwenden.

Hitze von Föhn und Wasser vermeiden

Schnelltrocknendes Haarhandtuch
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Vermeidet in jedem Fall allzu heißes Wasser beim Haarewaschen, denn leider regt die Hitze die Talgproduktion einmal mehr an. Ebenfalls solltet Ihr versuchen, das Föhnen zu vermeiden, insoweit es für Euch umsetzbar ist, die Haare lufttrocknen zu lassen. In beiden Fällen sollten die weniger heißen Einstellungen verwendet werden (lauwarmes Wasser, milde Wärme beim Föhnen).

Weitere Tipps gegen nachfettende Haare

Nicht föhnen
  • Um schnellem Nachfetten der Haare vorzubeugen, solltet Ihr lieber morgens anstelle von abends die Haare waschen. Denn in der Nacht wird die Talgproduktion durch die Reibung von Kopf auf Kissen angeregt. (Ich weiß: Kein toller Tipp für Allergiker, die das umgekehrt praktizieren sollen, ich muss mich da auch entscheiden, was mir grade wichtiger ist).
  • Vermeidet das ständige „In-die-Haare-Fassen“, denn an den Fingern befindet sich Hautfett, das sich aufs Haar überträgt.
  • Versucht auf Hüte, Mützen und ähnliche Kopfbedeckungen zu verzichten, um ein Nachfetten der Haare zu verhindern.
  • Bürsten und Kämme sollten regelmäßig gereinigt werden, damit sich Restfette gar nicht erst an ihnen festsetzen, um sie erneut im Haar zu verteilen.

Fazit: Haarkur gegen schnell nachfettendes Haar

Ich habe ein bisschen gesucht, ausprobiert und bin fündig geworden. Falls es irgendwann noch etwas Besseres gibt, werde ich mich melden. Aber ich bin schon sehr zufrieden, das Haarwäsche-Intervall mit meiner selbstgemachten Haarkur gegen fettiges Haar um einen Tag verlängern zu können. Hoffen wir, das bleibt auch im Sommer so. Ich werde berichten! 🙂


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